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DIE WICHTIGSTEN WALDGESELLSCHAFTEN TIROLS

 

Hochlagenwälder und Wälder der Kampfzone:

Lärchen- Zirbenwald:

Er reicht in den Alpen von etwa 1800m bis auf 2200m Seehöhe und bildet dort oft die Waldgrenze. Im obersten Bereich dieser Waldgesellschaft ist die Zirbe häufig alleine bestandsbildend, darunter kommt sie gemeinsam mit der Lärche und mit etwas Fichte vor; mit sinkender Seehöhe nimmt der Fichtenanteil rasch zu, bis die Zirbe bei ca. 1700m Seehöhe aus Konkurrenzgründen gegenüber den raschwüchsigeren Fichten und Lärchen verschwindet.

Nach erfolgter Weidefreistellung sind einige dieser Hochlagen mittlerweile unter großem Kosteneinsatz aufgeforstet worden, um die Schutzwirkung des Waldes zu verbessern (Hochwasser- und Lawinenschutz). Pflanzenausfälle infolge von Weide und Wildschäden (Vertritt, Verbiss, Fegen) bzw. infolge von Verletzungen durch durch Schikanten sind in diesen schwierigen und kostenintensiven Aufforstungsflächen besonders unerwünscht.

 

Fichtenwald der Hochlagen:

Er liegt meist unterhalb des Lärchen- Zirbenwaldes, reicht im Allgemeinen von ca. 1400- 1800m Seehöhe und ist durch seine natürliche Baumartenarmut charakterisiert. Mitunter bildet der Fichtenwald auch die obere Waldgrenze. Neben der dominierenden Fichte ist mit wechselndem Anteil Lärche beigemischt; daneben kommen selten Zirbe und Eberesche vor. Die Fichte auf Hochlagenstandorten fällt durch ihre schmale Krone auf, eine natürliche Anpassung an die starken Schneefälle in dieser Höhenlage;

Diese Wälder machen in Tirol große Flächen aus, sind aber wegen der früher geübten Kahlschlagewirtschaft und wegen ihrer unzureichenden Erschließung in weiten Teilen bereits alt und zeigen wenig Verjüngung. Sie haben meist schon wegen ihrer hohen Lage eine ausgeprägte Schutzfunktion zu erfüllen. Eine zielstrebige Verjüngung ist zur dauernden Erfüllung ihrer Schutzwirkung ein Gebot der Stunde! Über ganz Tirol verteilt werden deshalb in dieser Höhenregion sogenannte Schutzwaldsanierungsprogramme durchgeführt.

 

Bergwälder:

 

Fichtenwald der Berglagen:

Er kommt etwa zwischen 600- 1400m Seehöhe vor, ist je nach Klimaeinfluss oft in wechselnder Mischung mit Lärche beziehungsweise Tanne anzutreffen. Sofern ihr der Kleinstandort passt wächst die Fichte in dieser Höhenlage optimal. Wegen ihrer breiten Krone ist die Fichte hier besonders bei Nassschneefall bruchgefährdet.

Fichten- Tannen- Buchenwald der Berglagen:

In der Höhenzone etwa zwischen 600- 1400m gelegen ist diese Waldgesellschaft vornehmlich in niederschlagsreichen Gebieten der nördlichen oder südlichen Randalpen zu finden. Wegen der unterschiedlichen Lichtansprüche der einzelnen Baumarten bauen sie bei gemeinsamen Vorkommen, mehrstufige, zuwachskräftige Mischbestände auf, diese sind wegen ihrer durchschnittlichen längeren Kronen sowohl gegen Sturm und Schnee weitgehend stabil. Wegen der guten Lebensbedingungen für die Vogelwelt weisen sie kaum größere Insektenschäden auf. Der Nährstoffkreislauf funktioniert in dieser Waldgesellschaft sehr gut, weil die abgeworfenen Tannennadeln und Buchenblätter- im Gegensatz zu den Fichtennadeln- sehr rasch verrotten und damit wiederum als Nährstoffe für die Bäume zur Verfügung stehen.

Besonders empfindlich sind die Fichten- Tannen- Buchenwälder gegen den selektiven (= gezielten= wählerischen) Wildverbiss. Die jungen Tannen, Buchen und Bergahorne sind als Verbisspflanzen vom Wild überaus begehrt, so dass deren Vermehrung ohne Zaunschutz in einzelnen Gebieten Tirols kleinflächig bereits seit mehreren Jahrzehnten unmöglich ist.

Besonders die Tanne und Buche als tiefwurzelnde Baumarten sind auf tiefgründigen, oft rutschgefährdeten Standorten zur Vermeidung von Hangabrutschungen, ansonsten zur Steigerung der Stabilität gegen Windwurf und zur optimalen Ausnutzung der Wuchskraft des Standortes unverzichtbar.

Kiefernwald:

In Tirol finden wir natürliche Kiefernwälder vorwiegend auf Schotterterrassen, auf Bergsturzhängen und Schuttkegeln, meist auf sehr trockenen Standorten. Die wirtschaftliche Leistung der Kiefer (= Föhre) ist meist gering, sie ermöglicht aber auf diesen ungünstigen Standorten eine wertvolle Schutzwaldbestockung. Die Kiefer ist in ihren Nährstoffansprüchen bescheiden, jedoch sehr lichtbedürftig.

 

 

 

DIE HAUPTBAUMARTEN TIROLS

 

Fichte:

Bedeutung: Sie ist wegen ihrer großen natürlichen Verbreitung in weiten Teilen unseres Landes die wichtigste Baumart. Sie liefert ein Holz, das die vielseitigste verwendung zulässt.

Vorteile: Einfache, künstliche oder natürliche Verjüngung, hoher Holzzuwachs.

Nachteile: Flachwurzler, daher schlechte Bodenausnützung und windwurfgefährdet.

Gefahren: In der Kultur: Wildverbiss, Weidevieh, Gras und Unkraut, Rüsselkäfer, Spätfröste.

Im Stangen- bis Altholz: Verschiedene Borkenkäfer, Sturm, Schnee, Rauhreif, Sonnenbrand, Schälschäden, Rotfäule, Waldweide, Verletzungen aller Art.

 

Tanne:

Bedeutung: Sie ist wegen ihrer bodenverbessernden Wirkung waldbaulich der wichtigste Nadelbaum. Ein ausgesprochener Tiefwurzler.

Vorteile: Hohe Massenleistung, sturmfest und bodenverbessernd.

Nachteile: Schwer zu verjüngen, weil sie in der Jugend lange Schirmstellung als Schutz gegen Frost benötigt, wird bevorzugt vom Wild verbissen und ist sehr empfindlich gegen Luftverschmutzung.

Gefahren: Wild- und Weideverbiss, Frost, Hitze, Tannentrieblaus, Luftverschmutzung.

 

Lärche:

Bedeutung: Die Lärche ist hinsichtlich des Holzwertes nach der Zirbe der wertvollste Nadelbaum; besonders als Bau- und Konstruktionsholz ist sie gefragt.

Vorteile: Ausgezeichnete technische Holzeigenschaften, rasches Jugendwachstum, frosthart, sturmfest, schneesicher und weniger rauchschadengefärdet.

Gefahren: Wenige; hauptsächlich Wild durch verfegen.

 

Kiefer (= Föhre):

Bedeutung: Anspruchsloseste Baumart unter den Nadelbaumarten; auch schlechteste Böden können von ihr bestockt werden.

Vorteile: Sehr anpassungsfähig an den Boden (Trockenheit, Nässe)

Nachteile: Geringe Massenleistung, oftmals schlechte, grobastige Wuchsformen.

Gefahren:

In der Jugend: Verbiss, Verfegen, Rüsselkäfer;

Im Stangen- bis Altholz: empfindlich gegen Schnee und Eisanhang; viele Insekten und Pilze;

 

Zirbe:

Bedeutung: Ausgesprochener Baum des Hochgebirges, der in weiten Teilen unseres Landes die Waldgrenze bildet. Die Zirbe ist hinsichtlich des Holzwertes der wertvollste Nadelbaum.

Vorteile: Bescheidene Nährstoff- und Klimaansprüche, gutes Ausheilungsvermögen von Verletzungen.

Nachteile: Langsames Wachstum, gerne vom Wild verfegt, hohe Pflanzenkosten bei der Aufforstung.

Gefahren: Sie ist empfindlich gegen Schneedruck, Dürre und Hitze; verschiedene Pilze; Wild und Weidevieh;

 

Rotbuche:

Bedeutung: Wertvolle, weil bodenverbessernde Mischbaumart; begehrt als Brennholz und als Faserholz für die Papierindustrie.

Vorteile: Bodenverbessernde Wirkung des Buchenlaubes durch seine leichte Verrottbarkeit; gute Schattenverträglichkeit.

Nachteile: Neigung zur Bildung von Reinbeständen; bei seltener Buchenverjüngung gerne verbissen, relativ niederer Holzwert.

Gefahren: Im Allgemeinen wenig gefährdet; in der Jugend empfindlich gegen Spätfrost; Wildverbiss;

 

Bergahorn:

Bedeutung: Wertvolle weil bodenverbessernde Mischbaumart; er vertritt in höheren Lagen die Buche. Das Holz des bergahorns wird von Tischlern, Drechslern und Instrumentenbauern sehr begehrt.

Vorteile: Für Nachbesserungen von Fehlstellen in Fichtenkulturen bestens geeignet; sturmfest; leichte natürliche Verjüngung, bodenverbessernd;

Gefahren: Spätfrostempfindlich, Wildverbiss;

 

 

 

WALDFUNKTIONEN

 

Nutzfunktion:

Mit dem steigenden Holzbedarf, wie er sich langfristig für Europa abzeichnet, dürfte die Nutzfunktion des Waldes an Bedeutung noch zunehmen.

Schutzfunktion:

Ohne die Schutzwirkung des Gebirgswaldes wären weite Teile unseres Landes praktisch unbewohnbar. Der Wald schützt mit der tiefen Bodendurchwurzelung seinen eigenen Standort und auch Nachbarflächen vor Erosionen durch Wasser, Wind und Schnee; er schützt auch wirksam vor Steinschlag, Bodenabrutschungen und entwässert durch seinen Wasserverbrauch auch wasserzügige, rutschgefährdete Hänge (= Bodenschutz).

Wohlfahrtsfunktion:

Der Wald trägt wesentlich zur Reinhaltung des Grundwassers bei. Er gleicht Temperaturextreme der Luft aus. Der Wald filtert Verunreinigungen aus der Luft und er vermindert die Intensität des Verkehrslärms weiters ist er ein wertvoller Sauerstofflieferant.

Erholungsfunktion:

Das Verlangen nach Ruhe und Entspannung erfüllt der intakte, gesunde Wald, der somit besonders in der Nähe von Städten und Fremdenverkehrsorten von Waldbesuchern- oft zum Leidwesen der Waldbesitzer und Jäger- sehr stark aufgesucht wird.

Lebensraum:

Für eine große Anzahl von Tierarten. Wald und Wild bilden eine Einheit. Die Rangordnung ist im Tiroler Jagdgesetz eindeutig festgelegt. Danach gilt Wald vor Wild. Mit der Jagd ist somit die Pflicht verbunden, den Wildbestand so zu regulieren, dass die Belange der Landeskultur gewahrt bleiben. Diese Forderung hat für den Wald besondere Bedeutung, weil sich Verbiss- und Schälschäden durch das Schalenwild langfristig zum Nachteil des Waldes auswirken können.

 

 

Zirbenwald und Lärche: Fichtenwald und Lärche= wertvolle Kombination da die Lärche tief wurzelt (beständig gegen Wind und Lawinen). Die Fichte hingegen ist ein Flachwurzler. Die Lärchenwiesen wurden vom Menschen gemacht.

Kiefer: Trockener, sonniger Boden;

Fichten- Tannen- Buchen- Ahorn- Mischwald: = Karwendelwald, da dort doppelt soviel Regen wie in den Zentralalpen.

Ausschlaggebend für die Wälder ist das Klima und die Höhenlage. Stauden wie Hasel- und Holerstaude am Waldrand. Für Vögel und Rehe wichtig. Auwälder (Erlen und Weiden) entlang der Flüsse gibt es in Tirol nur mehr wenige.

 

Der Kahlschlag darf in Österreich maximal 2 Hektar betragen, ansonsten wird es zu gefährlich. Durch das Nachwachsen, aufgrund mehr Lichtes, der Jungbäume kommt es zu einer Verjüngung welches sehr wichtig ist in Bezug auf den Schutzwald. Diese Schutzwaldverjüngung sollte nur immer ganz kleinflächig von statten gehen und lieber an verschiedenen Stellen durchgeführt werden.

Hochlagenaufforstung:

Durchforsten: Zu dichten Wald auflichten, damit die Bäume besser in die Breite wachsen können. Der Boden mehr Licht bekommt und auch noch was anderes wachsen kann. Dadurch erhält das Wild mehr Äsung. Umgeschlagene Bäume verrotten, das entspricht keinem Sauhaufen sondern ist gewollt um dadurch eine natürliche Düngung zu erhalten.

Die Jungbäumchen werden vom Schalenwild gerne abgeäst, man spricht vom VERBISS. Auf einem Hektar rund 5 bis 10.000 Jungbäume, davon darf das Reh gerne ein bisschen haben, wenn dies im Rahmen bleibt. Es ist eine Gratwanderung, das Verhältnis von Wildbestand und Waldbestand. Auch Kühe, Schafe und Ziegen machen Verbiss nicht nur das Wild!

Faustregel: Zirka das 3- fache des Abschußes entspricht dem Wildbestand der im Winter gezählt wurde (so sagt der Förster ). Schälschäden sind wirklich große Schäden da dadurch auch Fäulnispilze eindringen können. Das Schalenwild hat einfach zu wenig Ruhe im Winter und schädigt dadurch den Wald noch mehr. Die Tannen sind beim Rehwild viel beliebter als Fichten! Die Buche ist der beliebteste Laubbaum des Rehes. Man erkennt sie an den spitzigen Knospen im Winter.

 

Natürliche Schäden wären zum Beispiel: Fichtenblasenrost, Borkenkäfer und die Luftverschmutzung.

Das Reh verfegt gerne an Lärche, Zirbe und auch an der Fichte, jedoch dort etwas weniger. Ist die Rinde rund um den Stamm weg, so bleibt der Teil darunter lebendig, der Teil darüber jedoch stirbt ab. Der Hirsch verschlägt eine längere Strecke (rund einen Meter). Beim Verfegen bzw. beim Verschlagen fehlen auf der gesamten Strecke auch die Seitenäste, beim Schälen ist dies nicht der Fall.

Frisch geschält= helle Stelle, alt geschält= dunkel, wird schwar und verpecht;

 

 

Waldbewirtschaftung

 

Waldpflege:

Walderneuerung: Die Erneuerung findet „natürlich“ durch Ansamung oder „künstlich“ durch Pflanzung oder Saat statt.

Jungwuchspflege: Mit vollendeter Kultur (= Aufforstung) oder erreichter Naturverjüngung beginnt bereits das Pflegebedürfnis des neuen Waldes.

Dickungspflege: In der folgenden Entwicklungsstufe eines Bestandes (= Dickung) von 1,3m Höhe bis etwa 8cm Brusthöhendurchmesser bzw. bis etwa 5m Höhe findet die Entscheidung über die Qualität statt.

Durchforstung: Während der weiteren Bestandsentwicklung bis etwa zum Alter der halben Umtriebszeit (= wirtschaftlich günstige Lebenserwartung) wird mittels wiederholter Stammzahlreduktion (= Durchforstung) der Konkurrenzkampf im Kronen- und Wurzelraum ausgeschaltet, so dass der volle Zuwachs auf die bestgeformten, wertvollsten Stämme gelenkt wird.

 

Waldbetriebsarten:

Kahlschlagbetrieb: Es erfolgt die Holznutzung unter gleichzeitiger gänzlicher Räumung der Fläche, lediglich einige wenige Samenbäume (= Überhälter) bleiben manchmal noch stehen. Das Ergebnis ist eine kahle Fläche, die entweder künstlich verjüngt werden muß oder die vom Schlagrand her natürlich besamt wird.

Femelschlagbetrieb: Dabei werden mittels mehrerer Samenjahre ungleichaltrige, geschlossene Naturverjüngungen unter einem aufgelockerten Schirm (= Kronendach) der Althölzer und durch Randbesamung angestrebt.

Plenterbetrieb: Er setzt einen Plenterwald voraus, in dem auf der gleichen Fläche alle möglichen Altersstufen, alle Baumhöhen und Baumdurchmesser vorhanden sind: also alte und junge, hohe und niedere, dicke und dünne Bäume auf einer kleinen Fläche unmittelbar nebeneinander. Optimal fürs Wild schlechter für den Jäger. Bessere Deckungsmöglichkeiten.

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